Nach halber Wegstrecke sitze ich in der Mittagspause an dem Kirchlein „Villa des Bulgaes“. Die Grillen zirpen, eine Blumenwiese, Strauß- und Schafzucht und ein hübscher Ausblick auf hügelige Landschaft. Es gab schon vorher einige lauschige Rastplätze an einem wilden Bach, an der Ponte Tabuas, wo ich durch das klare Wasser watete und eine Gesangspause an der romanischen Kirche „Senhora da Apericida“. Die Menschen unterwegs sind alle freundlich und grüßen gerne zurück. Viele sind nicht privilegiert. Im portugisischen Fernsehen hörte ich von einer Campagne, die die Landflucht verhindern soll. Eindrucksvoll war das Bild einer verhärmten Frau, die die riesige Hose Ihres Ehemannes an einer offenen Quelle wusch und trocknete. Sie leistet sich offenbar keine Waschmaschine, hat vielleicht kein fließendes Wasser und kein WC. Dann sind die Menschen ärmer als die Griechen vor 30 Jahren. Die EU-Gelder werden in Portugal offenbar nicht gleichmäßig verteilt.