Der Schwede erläutert, dass der Weg über Porto auch schon im Mittelalter insbesondere für die Anlieger von Nord- und Ostsee der übliche Weg war, weil man bis Porto segelte. Er war allerdings schon in Lissabon gestartet und hatte am Marienfest in Fatima teilgenommen. Also stellte ich mir vor, vielleicht einen begüterten Vorfahren gehabt zu haben, der sich die Schiffstour mit dem Segler - den Rhein herunter und an der Küste entlang - bis zum Atlantik leisten konnte. Heute ist es umgekehrt. Der Flug ist viel billiger und wenn auch relativ genau wie der Seeweg viel schneller als der Landweg.

 

Der Schwede erläuterte auch, wie wichtig der Wanderstab ist, um die wilden Autofahrer zum Abstandhalten zu zwingen. Die Portugiesen fahren in der Tat wild (wenn auch wohl eher aus Unkenntnis der Gefahren) und ein gehaltener Wanderstock mit blitzender Spitze bewirkte tatsächlich einiges. Nützlich ist der Wanderstab aber auch zur Verteidigung gegen Hunde und Kühe.

 

Den Schweden sehe ich zuletzt die mittelalterlichen Bogenbrücke am Cavado überqueren. Ich war schon früher angekommen und sitze auf einer bei den Einheimischen beliebten Bank von einem duftenden Blumenmeer umgeben. Ein Regenschauer hat die Einheimischen vertrieben. Der Cavado, ein Fluss so breit wie die Saar in Saarbrücken, fließt ruhig und dann als Stromschnelle über die umgestürzten Trümmer der Hälfte der alten Brücke. Man hat die alten Teile unten liegen lassen und die fehlende Hälfte der Brücke offenbar vor einigen Jahrzehnten mit neuen Steinen wiederaufgebaut. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es eine defekte Mühle mit Biergarten und die Ruine des Palastes de Condes über den Befestigungsmauern. Neben der Befestigung befindet sich ein parkartig angelegtes Gelände. Das Blumenbeet mitten im regen Autoverkehr zeigt den Namen der Stadt, Barcelos.