Die zwei Spanier, Angel und Tonio aus Valodolid, ein Sicherheitshauptmann der Metrogruppe und ein Mitarbeiter der Deutschen Bank, waren witzig und hatten Spaß an meiner bei Globetrotter erworbenen spanischen Ledertrinkflasche, es sei eine Boga.

Als die zwei Spanier meine Lederflasche sehen, meinen sie direkt es sei eine „boga“ und ich müsse damit Wein im hohen Bogen in meinen Mund spritzen. Das hat Angel dann vorgeführt. Er schluckt gleichzeitig beim Trinken. Jedes Mal wenn wir uns treffen, fragt er nun, ob ich geübt habe und ich muss meine Künste vorführen. Ich habe ihm erläutert, dass das unterwegs unpraktisch ist. Mir geht es doch darum ein praktisches Trinkgerät zu haben, aus dem ich schließlich alleine und auch nicht Wein, sondern Wasser trinke. Außerdem ist meine boga mein Kopfkissen, mein Kuscheltier und etwas zum Nuckeln, weshalb sie dann auch zum Ende der Reise undicht wurde. Dazu meinte Angel, dass ich dann wohl mit meiner boga zu zweit unterwegs bin, was ich nicht bestreiten will.

Der zweite Spanier heißt Tonio. Ich habe ihm erklärt, dass das auf Kölsch „Tünnes“ ist. Tonio versucht nun „Tünnes“ zu lernen, es kommt aber immer „Tunnes“ raus. Die Spanier können kein „Ü“ sprechen.

Für den nächsten Abend verabreden wir uns in der Herberge von Barcelos (km 61), keiner von uns wusste, dass diese gerade renoviert wird und wir uns also in die Pensionen verteilen. Als ich die Spanier in den nächsten beiden Orten Ponte Lima (km 93) und S. Roque (km 110) wieder traf, wurden meine Fortschritte im Boga-Trinken streng bewertet. Für das Wandern ist diese Methode zu trinken unpraktisch. Wir unterhalten uns mit der portugiesischen Wirtin in einem babilonischen Sprachengewirr.

Heute Morgen hat es kräftig geregnet. Als ich die Pension um 10 Uhr noch nicht verlassen hatte, warf die portugiesische Wirtin mich raus. Das ist hier wohl so üblich. Die Herbergen sind tagsüber geschlossen. Um 10 Uhr hört der Regen aber auch pünktlich auf. Nur mein Shampoo habe ich in der Eile vergessen.